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23.01.2017.

DialogTour nach Asien: Volles Programm am letzten Tag

Der Tag begann mit einem Termin bei Locarise. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass der Einzelhandel die Bewegungen seiner Kundschaft genau so beobachten und auswerten muss, wie die Betreiber die Kunden eines Onlineshops. Anstelle von Seitenaufrufen und Verweildauer im Onlineshop geht es um die Bewegungsmuster der Kunden im Laden. Hierzu bietet das 2013 gegründete StartUp Dienstleistungen an, die die Aufenthaltsdauer der Kunden, das Kunde/Verkäufer-Verhältnis und die Ladenaktivitäten insgesamt beobachten, messen und auswerten können. Ziel ist es die Kundenkäufe zu erhöhen, das Servicelevel zu verbessern und den Einzelhandel mit Empfehlungen zur Produktplatzierung zu versorgen. Der Gründer und Geschäftsführer von Locarise, Sebastian Beal, stellte den Besuchern das Unternehmen höchstpersönlich vor. Eine der Kernaussagen von Beal lautet: "Physical space is the new website": Der stationäre Handel wird also zum Show-Objekt, dessen Kundenaktivität genau so engmaschig erfasst und ausgewertet werden sollte wie die Kundenbewegungen innerhalb eines Onlineshops.

Im Anschluss besuchten die Teilnehmer das Unternehmen Locomizer. Nach dem Motto "Biological Intelligence Applied To Branding" hat das Unternehmen eine eigene Technologie zur Bildung von Kundenprofilen entwickelt, die auf Standortdaten von mobilen Endgeräten aufbaut und sich dabei das Prinzip der Natur, genauer von Biologischer Intelligenz, zu Nutze macht. Die Technologie nennt sich "AffinityBI" und soll Markenhersteller bei der Ansprache der für sie passenden Zielgruppen unterstützen. AffinityBI revolutioniert das Zielgruppen-Targeting, indem es individuelle historische Geosignale in einzelne Benutzerinteressensprofile übersetzt. Im Anschluss können diese Profile genutzt werden, um Zielgruppen für ein bestimmtes Produkt zu segmentieren und Empfehlungen für diesen Benutzertypen abzugeben. Hierdurch lässt sich der Marketing ROI maximieren. Agenturen können die Technologie von Locomizer nutzen, um die für Markenhersteller relevanten Zielgruppen mit Out of Home (OOH) und digitalen Anzeigenkampagnen gezielt zu erreichen. "If you know how a cell moves, you can tell what type it is" lautet der Vergleich von Alex Polyakov, Mitgründer von Locomizer, mit dem er in seiner Vorstellung des Unternehmens zum Ausdruck bringen möchte, dass sich anhand der Bewegungen von Kunden durch den Einzelhandel oder Onlineshop ableiten lässt, mit welchem Kundentyp man es zu tun hat.

Der straffe Terminkalender des Tages führte die Reisenden danach zu einem Treffen mit Martin Koelling, Asien-Korrespondent des Handelsblatts seit 2012. Er sprach über die Bedeutung von technologischer Entwicklung in Japan und die verschiedenen Innovationen in der Robotik und Herstellung sowie dem Einsatz von innovativen Materialien. Dabei ging er insbesondere auf die Rolle Japans in der Zukunft ein. Der Sinologe Martin Kölling begann seine journalistische Karriere bei "Asia-Bride", einer Zeitschrift für deutsche Handelsunternehmen in Asien. Im Jahr 2000 wechselte er nach Tokio als ostasiatischer Korrespondent für die Financial Times Deutschland und berichtete über politische, wirtschaftliche, technologische und kulturelle Entwicklungen in Japan, Nord- und Süd Korea und China. Nach dem Vortrag von Herrn Koelling stieg die Gruppe in eine intensive Diskussion ein. Aussagen von Koelling wie "Gleitzeit in Japan bedeutet um 8:30 Uhr anzufangen und abends so lange zu bleiben wie man möchte" oder "in Japan ist das Anstrengen an sich ein großer Wert!" bringen die Kultur auf den Punkt. Besonders die Unterschiede in der Servicementalität werden diskutiert. Hierzu vergleicht er das deutsche Prinzip "Der Kunde ist König" und dem, was ein König so bringt – nämlich Steuern, Kriegsdienst, Gesetze etc.- mit einer völlig anderen kulturellen Sichtweise: "In Japan ist der Kunde ein Schatz, der gehoben werden will".

Weiter ging es zu einem Gespräch mit Marco Koeder, Digital Business Director von J. Walter Thompson, einer der weltweit ältesten Marken- und Werbeagentur mit einer Historie von über 150 Jahren. In seinem Vortrag sprach er darüber, was das Land einzigartig macht und wie man die japanische Kultur und japanische Kunden lernt zu verstehen. Das gut zweistündige Gespräch lieferte den Teilnehmern wichtige Erkenntnisse aus der Dialogmarketer-Perspektive.

Den runden Abschluss des letzten Reisetages bildete ein Termin bei dem Unternehmen Calna. Das Unternehmen hat eine Chatbot-Plattform entwickelt, die Menschen beim Abnehmen hilft. Der Clue: Das Geschäftsmodell basiert auf der Verknüpfung der eigenen Plattform mit den Datenbanken der größten japanischen Einzelhandelsketten und ermöglicht so eine individuelle Planung der Mahlzeiten und ein Diät-Tracking. Eine Analyse der vorliegenden Daten ermöglicht die Erstellung von Verbraucher-Profilen und Einblicke in deren Ess-und Lebensgewohnheiten.

Mit einem gemeinsamen Abendessen beendeten die Teilnehmer die DialogTour und traten am Tag darauf die Rückreise an.

DDV-Präsident Martin Nitsche fasst die Erlebnisse der ersten DialogTour nach Asien zusammen: "Diese Reise war geprägt von einer Vielzahl an neuen Erkenntnissen und fantastischen Gesprächen mit absoluten Dialogmarketingprofis. Die asiatische Kultur und Unternehmenspraxis unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der westlichen Welt. Alle Teilnehmer haben die Reise als äußerst inspirierend empfunden. Nun gilt es die gewonnenen Eindrücke zu sortieren und zu prüfen, was sich von diesen Erkenntnissen auf deutsche Unternehmen übertragen lässt. Am 8. März werden Jan Möllendorf und ich unsere Eindrücke und Erkenntnisse von der Reise in einem Webinar vorstellen."

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Der Gründer und Geschäftsführer von Locarise, Sebastian Beal, stellte den Besuchern das Unternehmen höchstpersönlich vor.

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Die Technologie von Locarise ermöglicht es die Kundenbewegungen innerhalb des Stores zu messen und daraus wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung der Performance abzuleiten.

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Locomizer will mit seinem Produkt „AffinityBI“ das Zielgruppen-Targeting revolutionieren.

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Martin Koelling, Asien-Korrespondent der Handelsblatt, zeigte die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und der westlichen Welt mit Bezug zu Technologie, Politik und Wirtschaft auf.

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Das „KitKat-Universum“ nutzte Marco Koeder von J. Walter Thompson als Beispiel für japanische Innovationskraft,  schließlich existieren über 200 Sorten, die alle im Handel platziert werden müssen.

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Die Chatbot-Plattform von Calna hilft Menschen unter Verwendung von Datenbanken der größten japanischen Einzelhandelsketten beim Abnehmen.

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